Klimagarten mit Daepp!

Möglichkeiten für ein umweltbewussteres Leben gibt es viele: Eine die auch noch Spass macht, ist der Klimagarten! Als Gartenstil wird der Klimagarten gerade erst geboren - umso spannender also, seine Besonderheiten kennenzulernen. Mit dem Anlegen eines Klimagartens tragen Sie zum Klimaschutz bei und verschönern gleichzeitig ihr Lebensumfeld!


Unsere Definition des Klimagartens:

«Ein Garten der durch die Art und Weise seiner Bepflanzung und Bewirtschaftung zum Klimaschutz beiträgt.»

Mit der Pflanzenverwendung, Gartengestaltung - und Pflege wird im Klimagarten...

  • Kohlenstoff gespeichert,
  • die Temperatur gesenkt,
  • Ressourcen gespart!
Rudimentäre Kurve CO2.png


Kohlenstoffspeicherung im Klimagarten

Im Klimagarten wird das klimaschädliche Treibhausgas Kohlenstoffdioxid(CO2) umgewandelt und im Boden und in Pflanzen gespeichert. Das geschieht primär durch die Photosynthese, die in der Pflanze stattfindet:

Wasser + CO2 = Glucose (Traubenzucker) + Sauerstoff.

Traubenzucker liefert der Pflanze Kohlenstoff (C) und Energie: Der Kohlenstoff landet im Holz und anderen festen Teilen (etwa als "Gerüstbildner" in Blättern). Je grösser und älter Bäume und Solitäre in Ihrem Klimagarten werden, je mehr Kohlenstoff speichern sie. Sogar in Holzmöbeln bleibt der Kohlenstoff weitgehend eingelagert!

Weltweit ist im Boden mehr Kohlenstoff gespeichert, als in der Atmosphäre unseres Planeten. Damit das so bleibt, wird die Gesundheit des Bodens im Klimagarten gefördert:

  • Von Pflanzen bedeckte Flächen geben wesentlich weniger CO2 ab als brache Böden oder Kiesflächen
  • Schattenbäume kühlen den Boden im Klimagarten zusätzlich ab, verlangsamen den Abbau von organischem Material ("Verrottung") und damit den CO2 Ausstoss.

Auch Dünger - und Pflanzenschutzmittel beeinflussen die Gesundheit des Bodens. Gehen Sie sparsam damit um - nutzen Sie biologische Varianten und Bodenverbesserungs-Mittel wie Kompost.

Nicht nur das Alter, sondern auch die Verjüngung sind für den Wald als Kohlenstoff-Speicher entscheidend!


Unterschiede Klimagarten zu Natur-/Biodiversitätsgarten:

Klimagarten heisst...

  • Ans neue Klima angepasste Pflanzen (optimale Kombination aus einheimischen und nicht einheimischen, z.B. Klimabäume)
  • Kiesflächen - die sich stark aufheizen - minimieren
  • Möglichst alles begrünt, keine Brachen oder Steinflächen
  • Kohlenstoff im Boden speichern und den Humusanteil erhöhen (eigenen Kompost oder Terra Preta einarbeiten)

Natur-/Biodiversitätsgarten heisst...

  • Einheimische Pflanzen
  • Ruderal - und Kiesflächen willkommen
  • Trockenmauern usw.
  • Kompost nur an nährstoffreichen Standorten einsetzen

Beide Gartenstile verzichten auf synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel. In Zukunft werden besonders Mischformen zwischen Natur - und Klimagarten interessant!


Temperatursenkung im Klimagarten

Auf jedem Grundstück finden sich differenzierte Mikroklima-Bereiche: Die schattige Nordseite, die heisse Terrasse, der zugige Sitzplatz usw. Der Klimagarten trägt durch die Regulierung der Umgebungstemperatur wesentlich dazu bei, die Lebensqualität in diesen Bereichen zu erhöhen.

Pflanzen kühlen sich durch die Verdunstung von Wasser ab. Dieser Vorgang entzieht der Umgebung Energie und senkt so die Temperaturen in Ihrem Klimagarten (Transpirationskühlung). Sie erleben diese Kühlung, wenn Sie aus der Sommersonne in den Schatten unter Bäumen treten - wobei der Schatten den Effekt noch verstärkt. Im Klimagarten helfen begrünte Fassaden sogar bei der Kühlung von Gebäuden!

Je trockener das Wetter, umso mehr Wasser verdunsten Pflanzen: Je mehr sie verdunsten umso stärker wirkt der Kühleffekt, umso höher ist aber auch der Wasserverbrauch.

Hohe Verdunstungsrate = hoher Kühleffekt = hoher Wasserverbrauch

Fehlt im Klimagarten das Wasser, "schwitzen" Pflanzen mehr Flüssigkeit aus, als sie aufnehmen können. Die Folge sind Hitze - und Trockenheitsschäden. Deshalb ist es wichtig, im Klimagarten standortgerechte, widerstandsfähige Pflanzen einzusetzen.

Auf Steinflächen, die sich stark aufheizen, wird verzichtet

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Ressourcen sparen

Ein Klimagarten muss geplant und für jeden Bereich die richtigen Gehölze und Stauden ausgewählt werden. Mit fortschreitender Klimaveränderung sind besonders hitze - und trockenheitsverträgliche Pflanzen gefragt. Sie benötigen langfristig weniger Wasser und weniger Dünger. Im Umkehrschluss nehmen z.B. klassische, geschnittene Rasenflächen im Klimagarten nur wenig Platz ein, weil sie sehr pflegeintensiv sind (giessen, düngen, verticutieren etc.).

Der geschnittene, blütenlose Rasen wird nicht von Bienen und Wespen angeflogen und erhöht für Familien und Kinder den Lebenswert - deshalb hat er auch im Klimagarten seine Berechtigung!

Priorisiert werden ans neue Klima angepasste Pflanzen. Im Klimagarten wachsen einheimische und fremdländische Pflanzen gemischt, da die Klimaveränderung vor Landesgrenzen nicht Halt macht. Die Flora wandert immer mit dem Klima mit, an dass sie gewöhnt ist: So bietet ein Klimagarten Raum für diese natürliche Wanderung.

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Fühlt sich die Vegetation im Klimagarten wohl, können sogar Krankheiten vorgebeugt werden, da die Pflanzen von Grund auf gesünder sind. Die Pflanzengesundheit kann zusätzlich mit Pflanzenstärkungsmitteln unterstützt werden - und steht am Anfang des ressourcenfreundlichen Klimagartens!

Gesunde Pflanzen = geringer Verbrauch (Zeit, Wasser, Nerven, etc.)

Der sparsame Einsatz von Rasenmäher, Heckenschere und anderen energieintensiven und/oder schlecht abbaubaren Produkten, passt ebenfalls zum Klimagarten. In das Konzept "Klimagarten" gehört schliesslich nicht nur die Gartengestaltung, sondern auch die nachhaltige Bewirtschaftung!



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